Erfreuliche Stadtentwicklung an der Hepkestraße

von Dr. Rüdiger Liebold und Werner Schnuppe
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Zur Dresdner Stadtratswahl 2009 sprachen wir als Bewerber unserer Wählervereinigung im
Wahlkreis 8 Gruna/Seidnitz/Tolkewitz deutlich aus: „Es kann nicht so weitergehen, dass
einige Stadtteile und Wohngebiete die Verlierer in der Stadtentwicklung werden!“ Wir hatten
dabei in unserem Wahlkreis den hohen Anteil leer gezogener Wohnungen an der
Hepkestraße und Altenberger Straße sowie den Abriss von Wohnungen und geschlossene
Schulen und Kindertagesstätten in Seidnitz vor Augen.

Jetzt, vier Jahre später, sind in diesen Gebieten nicht nur planerische Überlegungen sondern
bereits erste Neubauten und Sanierungen von Wohnungen und öffentlichen Einrichtungen in
Gang gekommen. Dieser Prozess ist sehr erfreulich. Weitere bauliche Erweiterungen,
Ergänzungen und Verbesserungen sind in Vorbereitung. Davon zeugen die entlang des alten
Elbarmes sichtbaren Veränderungen an der Hepkestraße. Diese Vorhaben, einschließlich
der Einbeziehung der Hepkestraße in die Buslinie 82, waren wiederholt Gegenstand der
Beratung und Beschlussfassung im Ortsbeirat Blasewitz und im Stadtrat. Dazu haben wir
persönlich und als Fraktion Positionen bezogen, Kritiken geübt, Vorschläge unterbreitet und
schließlich konnte manches mit unserer Stimme zum Besseren gewendet werden.

Wer von der Schlüterstraße kommend ostwärts in die Hepkestraße einbiegt, wird bereits
gewahr, dass im anliegenden denkmalgeschützte Gebäude des Erlwein-Gymnasiums eine
Komplettsanierung erfolgt. Diese soll 2014 abgeschlossen werden. Noch gut ist uns in
Erinnerung, dass die Stadtverwaltung ursprünglich die Errichtung einer Turnhalle nicht
vorgesehen hatte. Erst durch unseren energisch eingebrachten Einspruch gegen diese
unvernünftige Planung kam der Ball ins Rollen. Jüngstes Ergebnis ist, dass darauf hin der
Stadtrat im Januar 2013 den Bau einer Dreifeld-Turnhalle an der Hepkestraße beschloss.
Inzwischen wurde bereits mit der Bauvorbereitung begonnen. Insgesamt werden damit für
diese Schule ca. 20 Millionen Euro aufgewandt, die den Schülern beste Lern- und
Freizeitbedingungen bieten wird.

Eine städtebaulich günstige Lösung wurde für ein Wohnquartier mit ca. 400 Wohnungen
an der Kreuzung Hepkestraße / Bärensteiner Straße gefunden. Wiederholt wurde im
Ortsbeirat und in der Öffentlichkeit die Kombination des Wohnungsausbaues in der alten
Fotokopierfabrik mit angrenzendem 4- bis 7-geschossigem Neubau vorgestellt. Unsere
Zustimmung bzw. Unterstützung fand dabei neben der ansprechenden architektonischen
Gestaltung besonderes die Idee der Schaffung generationengerechter Wohnungen und
Außenanlagen. Vorgesehen sind die Begrünung der Dächer und die Anpflanzung von 90
Bäumen.

Direkt gegenüber diesem Wohnviertel befindet sich der Sportplatz mit einem neuen
Mehrzweckgebäude, das von der Stadt gefördert wurde.

Vor vier Jahren noch unter Kritik stehend werden jetzt auch die ca. 500 Wohnungen im
Gartenensemble Seidnitz (Quartier zwischen Altenberger und Hepkestraße) modernisiert.
Aus den 30er Jahren stammend wurde ein Wohnviertel mit innen liegenden Hausgärten in
Angriff genommen, welches sich hervorragend mit dem auf der anderen Seite der
Hepkestraße direkt anliegenden Kleingartenanlagen verbindet. Gegenwärtig sind die Hälfte
der Häuser bezogen worden.

Erfreulich auch, dass inzwischen die zwei neu gebauten Kindertagesstätten an der
Liebenauer Straße wieder Kinder aufnehmen können. Mit dem Baubeginn der gegenüber
den Seidnitzer Gärten vorgesehenen Neubauten eines Schulgebäudes und einer
Kindertagesstätte für die Freie Evangelische Schule ist noch in diesem Jahr zu rechnen.

Unmittelbar an dieses Gartenensemble schließt sich das Wohngebiet von Plattenbauten
WBS 70 in Seidnitz an, in welchem bis 2012 der Abriss von 432 Wohnungen erfolgte. Wir
haben, wie viele Bürger auch, diesen Wohnungsabriss nicht widerspruchslos
hingenommen. Gemeinsam mit einem Mieteraktiv der betroffenen Häuser haben wir mit
darum gerungen, dass zumindest der ursprüngliche Abrissplan vom Stadtrat um 292
Wohnungen reduziert wurde. In der Öffentlichkeit haben wir darüber hinaus einen Vorschlag
für den Umbau der Wohnungen am Reichenauer Weg mit 50 Wohnungen als eine betreute
Wohnanlage unterbreitet, dem jedoch durch die Abrissbefürworter im Rathaus leider nicht
gefolgt wurde. Dieses ist unter dem Gesichtspunkt eines nunmehr zunehmenden
bezahlbaren Wohnungsmangels nicht zu verstehen.

Inzwischen liegen erste, von uns mit erörterte und befürwortete Planungen für
Seidnitz/Tolkewitz vor, die auf eine Aufwertung dieses Stadtteiles zielen. Darunter die
Überlegungen zur Umnutzung des Straßenbahnhofes Tolkewitz zu einem Schulstandort
für ein Gymnasium und eine Mittelschule.

Keine Zustimmung fand dagegen durch uns die vom Jugendamt beabsichtigte Umwandlung
des Jugendtreffs der „Falken e. V.“ auf der Löwenhainer Straße „in Richtung mobile Arbeit“.
Der Ortsbeirat folgte im Februar 2013 unserem Standpunkt, einer Schließung nicht
zuzustimmen.

Aus den Gesprächen mit den Bürgern wissen wir, dass durch die jüngsten Entwicklungen in
diesen vormals stiefmütterlich behandelten Stadtteilen nunmehr der Optimismus für eine
gesunde Stadtentwicklung und das Wohlbefinden im Wohngebiet gewachsen ist. Dafür
werden wir uns auch weiterhin mit unseren Wortmeldungen im Ortsbeirat und bei
Bürgergesprächen aktiv einsetzen.